Unsere Geschichte

Der Sozialdienst von Malévoz und die Gründung der AVIA

Dr. André Repond war Direktor der psychiatrischen Klinik Malévoz in Monthey. Im Jahre 1931 gründete er einen Sozialdienst. Er möchte die Patientinnen und Patienten nach der Entlassung aus der Klinik begleiten. Dank des Sozialdienstes kann er sich nach ihnen erkundigen.

Im November 1938 wurde die AVIA – Association valaisanne en faveur des infirmes et des anormaux gegründet (wörtlich auf Deutsch: Walliser Vereinigung für Behinderte und «Anormale»). Die AVIA richtete private Fonds für Menschen mit Beeinträchtigungen ein. Zu dieser Zeit gab es noch keine Invaliden-Versicherung. Auch der Staat unterstützte Menschen mit Beeinträchtigungen nur begrenzt. Die AVIA stellte dem Sozialdienst der Klinik Malévoz die Spenden zur Verfügung.

Ab 1939 reisten vier Sozialarbeiterinnen von Monthey aus durch das gesamte Wallis. So unterstützten sie 380 Erwachsene und Kinder. 

Die Gründung der WVKGB

Im Jahr 1960 führte die Schweiz die Invaliden-Versicherung ein. Die AVIA konnte ihr Leistungsangebot in diesen zwei Bereichen schrittweise ausbauen:

  • Rehabilitation: Wiederherstellung der Fähigkeiten eines Menschen nach einer Krankheit
  • Integration: Einbezug von Menschen, die bisher von der Gesellschaft ausgeschlossenen waren

1969 wurde aus der AVIA die WVKGB – Walliser Vereinigung für körperlich und geistig Behinderte. Sieben Mitarbeiterinnen waren für die Vereinigung tätig: fünf Sozialarbeiterinnen (zwei davon für das Oberwallis) und zwei Sekretärinnen. Sie betreuten 714 Personen. Die WVKGB bot folgende Leistungen an:

  • Beratungsstelle in Monthey
  • Bereitschafts-Dienst in Brig
  • Bereitschafts-Dienst in Visp
  • Bereitschafts-Dienst in Siders
  • Bereitschafts-Dienst in Sitten
  • Bereitschafts-Dienst in Martinach

Der Direktor der Klinik Malévoz leitete die WVKGB bis zum Jahr 1982.

Der Ausbau von Wohn-Strukturen und spezialisierte Dienste

Der Bedarf an Wohn-Möglichkeiten für psychisch kranke Menschen stieg mit der Zeit. Darum eröffnete die WVKGB zwei geschützte Wohnungen, eine in Brig und eine in Sitten.

Zwischen 1982 und 1989 baute die WVKGB ihr Angebot für Wohn-Strukturen in den Städten aus:

  • neue geschützte Wohnungen in Collombey, Siders, Sitten und Martinach
  • Eröffnung einer Wohn-Gemeinschaft in Brig und in Sitten
  • Eröffnung des Home la Tour in Sitten 

Die WVKGB verwaltete insgesamt 65 Wohnplätze.

Die WVKGB erweiterte ihr Angebot und gründete folgende Dienste:

  • Beratungsstelle für Sehbehinderte
  • Animations- und Beschäftigungsdienst
  • Transportdienst für Behinderte

Die Eröffnung von Werkateliers und von neuen Wohn-Strukturen

1993 gründete die WVKGB Werkateliers in Sitten und Brig für Menschen mit psychischen Erkrankungen. Diese stellten 24 Arbeits- und Beschäftigungsplätze zur Verfügung.

Die WVKGB bot Ende der 90er-Jahre 89 Wohnplätze an. Sie beschäftigte zu der Zeit insgesamt 130 Mitarbeitende.

 

Die Vereinigung Emera erhielt ihren Namen

1999 änderte die WVKGB ihren Namen. Ab dann hiess sie «Emera – Vereinigung für Partnerschaft für Menschen mit Behinderung.»

Die Emera konzentrierte sich auf diese zwei Bereiche:

  • Sozialberatung für alle Menschen mit Beeinträchtigungen
  • Beschäftigungs- und Wohn-Strukturen für erwachsene Personen mit psychischen Beeinträchtigungen

Die übrigen spezialisierten Angebote übergab Emera an andere Institutionen.